Aktuelles
Session „Landwirtschaftliche Einträge in das Grundwasser“ bei der 29. FH-DGGV-Tagung in Aachen
Die 29. FH-DGGV-Tagung 2024 in der Kaiserstadt Aachen rückt mit großen Schritten näher. Stephan Hannappel wird eine der 23 derzeit geplanten Fachforen, nämlich die Session „Landwirtschaftliche Einträge in das Grundwasser“ moderieren und dabei auch aktuelle Erkenntnisse aus dem Arbeitskreis zum Nitratabbau im Grundwasser der FH-DGGV einbringen, den er derzeit zusammen mit Nils Cremer vom Erftverband leitet.
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag im Rahmen des Programms und darauf, endlich auch dem fachlichen Austausch wieder in Präsenz einen Raum geben zu können. Die Frist für Beitragseinreichungen ist für Mitte Oktober vorgesehen. Geplante Beiträge bitte senden an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Neues Projekt zur Ermittlung des Phosphoreintrags über das Grundwasser in den Neustädter See in Magdeburg
Analog zur Aufgabenstellung beim Barleber See bei Magdeburg 2019 wurde HYDOR für den im Stadtgebiet von Magdeburg gelegenen Baggersee durch die Landeshauptstadt erneut beauftragt, eine Spurensuche zur Nährstoffbelastung des Sees durchzuführen, der im vergangenen Jahr (2022) aufgrund von Algenblüten lange Zeit nicht zum öffentlichen Baden geeignet war. Beim Barleber See wurde mittlerweile – auf Basis der Erkenntnisse unseres Gutachtens aus 2019 – eine erfolgreiche Sanierung mit PAC durch Fachfirmen unter wissenschaftlicher Begleitung des UFZ durchgeführt. Der See steht wieder für uneingeschränkte Badefreuden zur Verfügung – hoffentlich langfristig!
Fachartikel von Jenny Kröcher, Alexander Strom und Stephan Hannappel im Themenheft „Landwirtschaft“ der Fachzeitschrift Grundwasser
Die landwirtschaftlich genutzten, grundwasserbeeinflussten Niederungen des Norddeutschen Tieflands sind zumeist durch jahrzehntelange, intensive Entwässerung der Kulturlandschaft geprägt. Angesichts des Klimawandels und einer damit prognostizierten Zunahme von Trockenperioden ist eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Grundwasser, die auf einen stärkeren Rückhalt von Wasser in der Landschaft abzielt, essenziell. Eine Möglichkeit des Wasserrückhalts ist die gezielte Anpassung der Entwässerungsinfrastruktur mittels hydraulisch geeigneter Maßnahmen an Gräben und Drainagen in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen. Zu diesen und anderen Themen enthält der Artikel Erfahrungsansätze aus einem der von uns bearbeiteten Projektgebiete in Nordwestdeutschland (LK Emsland in Niedersachsen). Sie finden den Artikel unter https://link.springer.com/article/10.1007/s00767-023-00544-7 oder erhalten ihn auf Anfrage direkt bei uns.
Verstärkung gesucht!
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir
eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in
Ihre Aufgaben:
- Bearbeitung hydro(geo)logischer Planungs- und Beratungsaufgaben
- Aufbereitung und Auswertung hydro(geo)logischer Daten
- Beratung der Kunden zu komplexen Fragestellungen
- Präsentation der Ergebnisse gegenüber Kunden und Fachbehörden
Ihre Qualifikationen:
- erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom- oder Master) der Geo-, Umwelt- oder Ingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Hydrogeologie oder vergleichbare Fähigkeiten und Kenntnisse
- möglichst einjährige einschlägige Berufserfahrung im Bearbeiten von Projekten sowie im Verfassen von Ergebnisberichten und Präsentationen
- Erfahrung im Umgang mit GIS-Software (ArcGIS, QGIS)
- sehr gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (C1)
- Kenntnisse in der Grundwassermodellierung sind von Vorteil
Das bieten wir:
- eine abwechslungsreiche Tätigkeit in kollegialer Arbeitsatmosphäre
- eine unbefristete Anstellung mit einem breiten Weiterbildungsangebot
- flexible Arbeitszeitmodelle für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
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Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung mit einer kurzen Darstellung Ihres bisherigen fachlichen und beruflichen Werdeganges an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Sie senden sie mit der Post (Am Borsigturm 31, 13507 Berlin).
Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ in Niedersachsen
Förderrichtlinie „Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft“ in Niedersachsen
Das Niedersächsische Umweltministerium unterstützt Vorhaben, die die Wasserwirtschaft an die Auswirkungen der Klimakrise anpassen und helfen, um ein integriertes und nachhaltiges Wassermengenmanagement zu verankern. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer: „Die Klimakrise sorgt für Extremwetterereignisse und stellt uns sowohl durch Hochwasser als auch durch Dürren vor große Herausforderungen bei der Wasserversorgung. Klar ist: Wenn wir auch weiterhin Wasser in ausreichender Qualität und Quantität bereitstellen wollen, brauchen wir neue Strategien zur Wasserversorgung, aber auch ganz grundsätzlich Daten zum Wasserdargebot und -bedarf, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Mit der Förderrichtlinie unterstützten wir innovative Maßnahmen."
HYDOR war an der Erarbeitung von sechs Anträgen in drei Landkreisen beteiligt. Wir freuen uns auf die weitere Kooperation mit den beteiligten Verbänden zum Wohle des Klimas!
In eigener Sache
Wir gratulieren unserem Mitarbeiter Paul Knöll herzlich zur bestandenen Promotionsprüfung! Die Dissertation trägt den Titel: "Development of a toolset to
simulate stream discharge in a karst catchment with regard to flood forecasts - A case study for the River Lauchert (Swabian Alb, Germany)". Thematisch befasst sich die Arbeit mit der Modellierung des Boden- und Grundwasserhaushaltes in einem Karsteinzugsgebiet auf der Schwäbischen Alb mit dem Ziel der Hochwasservorwarnung. Im Zuge der Arbeit wurden eigene, an die speziellen Bedinungen im Karst angepasste, numerische Modelle entwickelt und angewandt.
Tag der Hydrologie 2023 an der Ruhr-Universität Bochum
Am 21. – 23. März 2023 wird der Tag der Hydrologie 2023 an der Ruhr-Universität Bochum stattfinden. Das Motto lautet: „Nachhaltiges Wassermanagement – Regionale und Globale Strategien“. Sessions finden zu den Themen Urbane Hydrologie, Wasserqualität im globalen Wandel, KI in der Hydrologie, Monitoring und Analyse hydrologischer Extreme sowie Zukünftige Herausforderungen an die Wasser-Governance statt. Stephan Hannappel wird als Mitglied des Präsidiums der DHydroG im Rahmen des TdH den diesjährigen Posterpreis vergeben.
Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.ruhr-uni-bochum.de/tdh2023/mam/content/tdh-2023-programm-17022023__005_.pdf
DWA-Merkblatt „Methoden zur Charakterisierung von Grundwasser-See Interaktionen“ erscheint demnächst im Gelbdruck
Das Merkblatt DWA-M 641 „Methoden zur Charakterisierung von Grundwasser-See Interaktionen“ wurde entwickelt, um die Lücke zwischen der Seenkunde und der Hydrogeologie zu schließen, da die Interaktion zwischen Grundwasser und See eine wichtige Rolle für beide Wasserkörper spielt. Das Merkblatt soll den aktuellen Stand der Technik darstellen und damit die Basis für fachgerechte Untersuchungen sein und ggf. die Entwicklung von Maßnahmen unterstützen. Das unter Mitarbeit von Herrn Hannappel entstandene Merkblatt ist an Fachbehörden und Fachbüros adressiert. Es gibt aber auch Hinweise, um politische Entscheidungsprozesse im Management von Seen und deren Einzugsgebiet zu unterstützen. Hier soll vor allem der nicht zu unterschätzende Aufwand für eine fachgerechte Untersuchung und Planung von Maßnahmen vermittelt werden. Mit der Einbindung von numerischen Methoden ermöglicht die im Merkblatt vorgeschlagene Vorgehensweise auch die Prognose bei veränderten Rahmenbedingungen z. B. bei sich weiterhin ändernden hydrologischen Verhältnissen auf Grund des Klimawandels.
Alexander Strom arbeitet als Experte in einer DWA-Arbeitsgruppe mit
Die DWA-Arbeitsgruppe GB-1.11 „Umgang mit Niedrigwasser und Austrocknung von Oberflächengewässern“ hat sich zur Aufgabe gesetzt, das Thema auf Maßstabsebene der Flusslandschaft und des Landschaftswasserhaushaltes zu bearbeiten, sowohl bezogen auf Wirkzusammenhänge als auch auf die möglichen Maßnahmen. Mögliche Maßnahmen zur Minderung von Niedrigwasser und Trockenfallen und deren Folgen umfassen u. a. die Intensivierung der Gewässerrenaturierungen mit dem Ziel einer Erhöhung der Resilienz der Gewässer. Für die genauso wichtige Stärkung des Landschaftswasserhaushalts sind mögliche Maßnahmen die Abkopplung versiegelter Flächen und Versickerung ins Grundwasser, die Reduzierung der Wasserentnahmen zum Beispiel durch geänderte Bewässerung, die Speicherung von Niederschlagswasser und dessen Abgabe in Trockenphasen (Schwammprinzip) sowie eine verstärkte Grauwassernutzung unter Beachtung der Qualitätsanforderungen zu nennen. Ebenso wichtig ist ein gezieltes Monitoring der Gewässer in den Niedrigwasser- und Trockenphasen und eine Anpassung von Referenzbedingungen und Bewertungsverfahren.
Herr Strom kann dafür seine Erfahrungen aus zahlreichen Projekten unseres Unternehmens zum Grundwasser und zu den Wechselwirkungen Grundwasser und oberirdische Gewässer als Fachexperte einbringen.
Zwei neue Veröffentlichungen zu aktuellen Themen des Wasserhaushaltes in Brandenburg
In der Zeitschrift HyWa ist zum Rangsdorfer See (PDF) und in der KW der DWA zum Landschaftswasserhaushalt in Rathenow (PDF) jeweils ein Fachartikel zu aktuellen Ergebnissen unserer Projekte erschienen.
Stephan Hannappel berichtet beim „Praktiker*innendialog Wasserwirtschaft- Landwirtschaft“ des Sachverständigen-Kuratoriums e.V. in Gersfeld zum „Der Weg des Nitrats vom Boden zum Grundwasser“
Im Rahmen einer breit angelegten und in Teilen auch kontroversen Diskussion unter Expert*innen zu den Kriterien einer regionalen klima-, gewässerangepassten und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft konnte Herr Hannappel zu dem komplizierten Thema des Stofftransportes zur Versachlichung der Debatte beitragen. In dem Praktiker*innen-Dialog von Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie Gewässerschutz sollen gemeinsame Leitbilder für eine gewässerschonende Landwirtschaft zum Schutz der Wasserressourcen auch vor dem Hintergrund der Anpassung an den Klimawandel erarbeitet werden. Eine wassersparende bzw. gewässerschonende landwirtschaftliche Nutzung bzw. Bewirtschaftung soll sich zudem an den regionalen Standortfaktoren wie Bodenqualität, Wasserversorgung, Relief und Klima orientieren. Der Dialog ist in die nationale Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums eingebunden. Ein Hintergrundpapier finden Sie hier, die Folien des Vortrages von Herrn Hannappel können wir Ihnen auf Anfrage ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ) gerne zur Verfügung stellen.
Vier Jahre laufende Untersuchungen zum Landschaftswasserhaushalt in Rathenow (Brandenburg) abgeschlossen und publiziert
Das von 2018 bis 2021 laufende Projekt im Auftrag der Stadt Rathenow wurde nunmehr abgeschlossen. Im Untersuchungszeitraum mit ausgeprägten Dürren konnte in Rathenow die Entwicklung der Grundwasserstände in hoher räumlicher und zeitlicher (15 min) Auflösung beobachtet werden. Dabei wurden die saisonalen Schwankungen sowie auch kurze impulsartige Anstiege der Grundwasserstände nach Starkregenereignissen aufgezeichnet. Die niedrigsten Grundwasserstände wurden im Beobachtungszeitraum in 2019 und 2020 gemessen. Ausgehend von annähernd mittleren Grundwasserständen im Mai 2018 lagen standortbezogen die niedrigsten Werte 0,7 bis maximal 1,0 m darunter. In den Sommermonaten der beiden Dürrejahre 2018 und 2019 wurde die durch Rathenow verlaufende Grundwasserscheide durch den Trockenwetterabfluss mit Auswirkungen auf die lokale Grundwasserfließrichtung abgetragen. Zudem wurden Anzeichen einer fortschreitenden lateralen Dürrefront in Richtung Neubildungsgebiet identifiziert. Starkregenereignisse unterschiedlicher Intensitäten dagegen führten zu einem Anstieg des Grundwasserstands um bis zu 25 cm im Stadtgebiet sowie rund 50 cm in Feuchtgebieten und damit zu einer kurzweiligen Entschärfung der Grundniedrigwassersituation. Auf Grundlage der Daten wurden Maßnahmen entwickelt, die die Resilienz des Landschaftswasserhaushalts sowohl gegenüber Starkregenereignissen als auch gegenüber Dürreperioden stärken. Den vollständigen Bericht können Sie hier downloaden: https://www.rathenow.de/fileadmin/rathenow-de/wirtschaft/PDF/Bauen/Grundwasser/Abschlussbericht_Rathenow_HYDOR_2021_rev_reduced_1.2.pdf. In Kürze wird dazu auch im Oktober-Heft der Fachzeitschrift KW der DWA ein Artikel erscheinen.
Änderung der Grundwasserverordnung i.d.F. von 2017 geplant
Im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Begriffs „denitrifizierende Verhältnisse“ in der AVV GeA (2022) ist aktuell geplant, diesen Begriff in der GrwV zu definieren und zugleich den Schwellenwert für Nitrat von bundesweit einheitlich 50 mg/L wie folgt zu modifizieren: „Bei denitrifizierenden Verhältnissen im Grundwasser bezieht sich der Schwellenwert auf den Nitratgehalt im Grundwasser vor der Denitrifikation. Der Nitratgehalt vor der Denitrifikation ist ausgehend vom gemessenen Wert mit der besten verfügbaren Technik rechnerisch zu ermitteln.“ In der Begründung wird aufgeführt, die neue Regelung trage dem Gedanken Rechnung, dass die Denitrifikationskapazität sich über einen längeren Zeitraum aufbrauche und letztendlich erschöpfe. Ohne eine Denitrifikationskapazität wäre der Grundwasserkörper dann als belastet einzustufen. Unter dem Gesichtspunkt eines rechtzeitigen Schutzes des Grundwassers sei daher ein solches Gebiet ebenfalls als belastet auszuweisen, um rechtzeitig vor dem Aufbrauchen der Denitrifikationskapazität durch entsprechende Maßnahmen einer Überschreitung des Schwellenwertes von 50 mg/l entgegenwirken zu können. Diese Überlegungen werden sicher zukünftig in der Fachwelt umfassend diskutiert und plausibilisiert, so auch im Arbeitskreis „Lebensdauer Nitratabbau im Grundwasser“ in der FH-DGGV.
Novellierte AVV GeA (2022) vom Bundesrat verabschiedet
Der Bundesrat hat am 8. Juli 2022 einer Verwaltungsvorschrift zur Ausweisung besonders Nitrat-belasteter Gebiete zugestimmt - allerdings nur unter der Bedingung einiger fachlicher Änderungen. Setzt die Bundesregierung diese um, kann sie die neuen Regeln in Kraft setzen. Die Bundesländer werden darin verpflichtet, bis spätestens zum 30. November 2022 die entsprechenden Gebiete räumlich neu auszuweisen. In einer begleitenden Entschließung weist der Bundesrat auf die Herausforderungen hin, die die bundesweite Düngeverordnung und die zugehörige Verwaltungsvorschrift in den Ländern auslöst. Für die Beendigung des EU-Vertragsverletzungsverfahrens seien binnen kürzester Frist die Landesdüngeverordnungen anzupassen. Insbesondere die tatsächliche Ausweisung der Nitrat-belasteten Gebieten werde die Landesverwaltungen in der Kürze der vorgegebenen Fristen große Anstrengungen kosten, betont der Bundesrat. Teil der Einigung mit der EU-Kommission sei auch die Ausweitung der Nitrat-Messstellennetze der Länder, um bis spätestens 2028 überall in Deutschland ein geostatistisches Verfahren anwenden zu können. Sie finden das Dokument online unter: https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2022/0201-0300/275-22.pdf;jsessionid=16C4881D18B5F9DB7DF056A71D7551A3.1_cid349?__blob=publicationFile&v=1
DVGW-Information Nr. 111: Synoptische Hinweise für die Funktions- und Eignungsprüfung von Grundwassermessstellen erschienen
Die Frage der Eignung von Grundwassermessstellen für unterschiedliche Aufgaben ist essentiell für eine Reihe fachlicher Aufgaben. Beispielhaft genannt seien hierfür Fundaufklärungsverfahren zu Pflanzenschutzmittelbelastungen in Trinkwasserressourcen, die Ausweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten gemäß Düngeverordnung bzw. AVV oder das zukünftig geforderte Einzugsgebietsbezogene Risikomanagement gemäß europäischer Trinkwasserrichtlinie. Bei allen Aufgaben sind die zuständigen Stellen und beteiligten Akteure auf belastbare und aussagekräftige Messdaten aus Grundwassermessstellen angewiesen. Die Beantwortung der Frage, wie die Funktionsfähigkeit einer Grundwassermessstelle und ihre Eignung für eine konkrete Aufgabe festgestellt und bei Bedarf auch gegenüber Dritten nachgewiesen werden kann, muss sich schlüssig aus den zugrundeliegenden Normen und technischen Regeln ergeben. Das DVGW-Regelwerk definiert in verschiedenen Arbeitsblättern entsprechende Anforderungen. Diese betreffen insbesondere den Bau und Betrieb, die Instandhaltung und Sanierung sowie die Funktions- und Eignungsprüfung von Grundwassermessstellen. Die neue Information gibt dazu einen umfassenden und anschaulichen Überblick und ist unter https://shop.wvgw.de/DVGW-Information-WASSER-Nr.-111-06-2022/311870 bestellbar.
Projekt „Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung des chemischen und ökologischen Zustandes des Rangsdorfer Sees erfolgreich abgeschlossen
Das im Mai 2020 begonnene Projekt konnte inzwischen abgeschlossen und auf einer Einwohnerversammlung im April 2022 der interessierten Öffentlichkeit in Rangsdorf vorgestellt werden. Dabei wurden im Projekt entwickelte Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der immer noch unzureichenden Wasserqualität des Sees fachlich erläutert. Diese nehmen nun Eingang in den behördlichen Genehmigungsprozess.
Im August-Heft erscheint in der Zeitschrift HyWa der BAFG ein themenbezogener Projektbericht mit dem Titel: „Grundwasser-See-Interaktion in einem tieflandgeprägten nordostdeutschen Flachsee in Brandenburg“.
Bericht zum „Emslandplan 2.0“ veröffentlicht
Der von HYDOR erstellte Bericht zum „Emslandplan 2.0 - Nachhaltiges Wassermengenmanagement in die Fläche bringen“ ist mittlerweile online verfügbar:
oder zum Direkt-Download hier:
https://www.emsland.de/pdf_files/klima-und-umwelt/emslandplan-2-0-hydor-2021_4970_1.pdf
UBA-Studie „Entwicklung praxisrelevanter Risikominderungsmaßnahmen und einer guten fachlichen Anwendung für Stallinsektizide (PT 18) und Stalldesinfektionsmittel (PT 03) für den Umweltbereich“ erschienen
Das Forschungsvorhaben unter Mitwirkung von HYDOR Consult GmbH hatte die Verwendung von Bioziden in der Tierhaltung zum Gegenstand, unter anderem wurde die landwirtschaftliche Anwendungspraxis und damit verbundene potentielle Eintragspfade in die Umwelt analysiert.
Nunmehr steht der Abschlussbericht (in englischer Sprache) zu dem Vorhaben auf der Internetseite des Umweltbundesamtes unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/the-use-of-biocides-in-animal-housings-elaboration
Stephan Hannappel wieder im Beirat der FH-DGGV tätig
Nachdem Herr Hannappel bereits in den Jahren 2010 bis 2014 als durch die Mitglieder:innen gewählt im Beirat der FH-DGGV (https://www.fh-dggv.de/beirat) tätig war, wurde er nunmehr erneut als Sprecher des AK (s.u.) durch den Vorstand in das Gremium für die voraussichtliche Dauer des Arbeitskreises von drei Jahren berufen. Herr Hannappel freut sich auf den fachlich kreativen Austausch mit den Berufskolleg:innen.
Arbeitskreis „Lebensdauer Nitratabbau im Grundwasser“ in der FH-DGGV eingesetzt
Der Vorstand und Beirat der Fachsektion Hydrogeologie e.V. in der Deutschen Geologischen Gesellschaft - Geologischen Vereinigung e.V. (FH-DGGV) hat auf seiner Sitzung am 21.03.2022 beschlossen, dass der neue, nunmehr siebte Arbeitskreis (s. fact sheet unten) der FH-DGGV unter Leitung von Stephan Hannappel und Nils Cremer eingerichtet wird und freut sich auf den „stofflichen Input“ zu diesem brisanten Thema. Mittlerweile haben sich bereits 15 interessierte Personen aus Wissenschaft und Praxis gemeldet. Im Mai wird das kick off-Treffen stattfinden, bei dem der Arbeitsplan festgelegt wird. Weitere Interessenten können sich gerne melden. Auf der FH-DGGV-Seite finden Sie weitere Informationen: https://www.fh-dggv.de/arbeitskreise/aktive-arbeitskreise/nitratabbau-im-grundwasser
FH-DGGV-Tagung 2022 online: Infos für Teilnehmende
Die Jahrestagung der Fachsektion Hydrogeologie (FH-DGGV) kann leider nur online stattfinden. Mittlerweile kann das aktualisierte Programm auf der Tagungs-Homepage unter:
https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/FH-DGGV-2022/de/prog/bayconf/programm.php
heruntergeladen werden.
Am 24. März Vormittag findet die Session "Identifizierung landwirtschaftlich bedingter Indikatoren im Grundwasser“ unter Leitung von Stephan Hannappel und Tobias Licha statt, auf der auch zur Mitarbeit im neuen geplanten Arbeitskreis der FH-DGGV „Lebensdauer Nitratabbau im Grundwasser“ unter Leitung von Herrn Hannappel und Dr. Nils Cremer vom Erftverband aufgerufen werden soll.
Neuer Arbeitskreis „Lebensdauer Nitratabbau im Grundwasser“ in der FH-DGGV geplant
Auf der online-Session zum Nitratabbau im Grundwasser im März 2022 möchten wir zur Teilnahme am aktuell geplanten Arbeitskreis in der FH-DGGV aufrufen, da wir von werthaltigen Diskussionen unter den teilnehmenden Personen auf dieser Session ausgehen. Wir hoffen auf die Teilnahme von Personen aus einem breiten Kreis der stakeholder (Wissenschaft, Wasserversorger, Verwaltung, Ingenieurbüros, ggf. betroffene Verbände).
Weitere Informationen können hier eingesehen werden (PDF). Interessierte Mitarbeitende können sich gerne bis zum 30.05.2022 bei Herrn Hannappel ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ) oder Herrn Cremer ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ) melden und erhalten dann anschließend weitere Informationen bzw. die Einladung zur ersten Sitzung. Eine FH-DGGV-Mitgliedschaft ist nicht zwingend notwendig zur Mitarbeit im AK, aber gerne gesehen.
Vortrag von Stephan Hannappel auf der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen 2022
Auf der Online-Veranstaltung der Landwirtschaftlichen Woche Südhessen 2022 spricht Herr Hannappel am Dienstag, 01. Februar 2022 um 19.00 Uhr zum Thema:
„Die Ausweisung der Roten Gebiete in Hessen vor dem Hintergrund der Erfahrungen in anderen Bundesländern“.
Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaftliche Woche Südhessen e.V. Anmeldung per E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Beitrat zum GIS-PELMO-Modul zur Berechnung von Pestizidkonzentrationen im Grundwasser auf Tagung in York, UK 2022
Auf der Tagung im Frühjahr 2022 in York, UK: „Pesticide behaviour in soils, water and air wird Michael Klein (Fraunhofer Institute for Molecular Biology and Applied Ecology IME) zum Thema:
„SPATIAL DISTRIBUTION OF PESTICIDE CONCENTRATIONS IN GERMANY CALCULATED WITH PELMO“
sprechen und dabei das zusammen mit dem HYDOR-Team neu entwickelte Tool vorstellen, mit dem auf Basis klimatischer, bodenkundlicher und hydrologischer Daten die potentiellen Konzentrationen von Pestiziden im Sicker- und Grundwasser modelliert werden. Die Untersuchungen im Auftrag des Umweltbundesamtes sind abgeschlossen und werden in Kürze auf dessen Seiten publiziert. Weitere Informationen zu der Tagung finden Sie unter: https://www.yorkpesticides2022.org/conference-sessions/
DIN 38402-13: Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasser- und Schlammuntersuchung - Allgemeine Angaben (Gruppe A) - Teil 13: Planung und Durchführung der Probenahme von Grundwasser (A 13) erschienen
Mit Datum Dezember 2021 erscheint nunmehr die neue DIN zur Probennahme, sie setzt damit bundeseinheitliche Maßstäbe für wichtige Aspekte der Gewinnung von Grundwasserproben. Herr Hannappel hat bei der Normenerarbeitung über viele Jahre in hydrogeologischer Hinsicht mitgewirkt, das Veröffentlichungsdatum hatte sich noch ein wenig verzögert.
Das Dokument kann bei der Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin (Hausanschrift: Am DIN-Platz, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin), http://www.beuth.de bezogen werden.
Stephan Hannappel in das Präsidium der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft (DHydroG) berufen
In einer online durchgeführten Sitzung des Präsidiums der DHydroG vom 08.11.2021 wurde Stephan Hannappel in das neu gebildete Präsidium berufen. Für die nächsten vier Jahre wird es ein Anliegen von Herrn Hannappel sein, die Belange des Grundwassers in den wissenschaftlichen Diskurs der Zusammenhänge zwischen Hydrologie und Hydrogeologie einzubringen, gleich beginnend im nächsten März auf dem Tag der Hydrologie in München (https://www.cee.ed.tum.de/hydrologie/tag-der-hydrologie-2022/).
Landesdüngeverordnung Mecklenburg-Vorpommern für unwirksam erklärt
Das Oberverwaltungsgericht hat mit Urteil vom 21. Oktober 2021 die Düngelandesverordnung vom 23. Juli 2019 in der Fassung der Änderungsverordnung vom 20. Dezember 2020 für unwirksam erklärt. Mit ihren Normenkontrollanträgen hatten Landwirtschaftsunternehmen als Antragsteller u.a. vorgetragen, die angegriffenen Regelungen seien unwirksam, weil der Antragsgegner die Plausibilisierung des gewählten Regionalisierungsverfahrens an den Stützstellen unterlassen habe. Das wurde vom Gericht bestätigt. Auf Grundlage einer mündlich durchgeführten Befragung von Herrn Stephan Hannappel als Parteiengutachter und Sachverständiger an einem der beiden Sitzungstage kam das Gericht zu der Schlussfolgerung, dass das Land den in § 6 Satz 3 Nr. 1 i.V.m. Anlage 2 Ziffer 2 Abs. 3 AVV GeA vorgegebenen und zwingend einzuhaltenden Verfahrensschritt der Prüfung der Plausibilität der Verfahren an den vorhandenen Stützstellen nicht durchgeführt habe. Diese Plausibilitätsprüfung könne auch nicht deshalb unterbleiben, weil es im Land Mecklenburg-Vorpommern keine Stützstellen gebe. Da es an der Durchführung dieses vorgeschriebenen Verfahrens der Prüfung der Plausibilität an den vorhandenen Stützstellen fehle, sei das Regionalisierungsverfahren, d.h. die durch das Verfahren ermittelten Gebiete, nicht ausreichend geprüft. Die auf den Ergebnissen des Regionalisierungsverfahrens aufbauenden weiteren Verfahrensschritte, die zur Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete führen und die dann erforderlichen Zuordnungen einzelner Feldblöcke zu den belasteten Gebieten seien auf einer rechtlich nicht ausreichenden Grundlage vorgenommen worden. Eine Revision des Urteils wurde durch das Gericht nicht zugelassen. Die anonymisierte Begründung des Urteils kann unter der Datenbank https://www.mv-justiz.de/serviceassistent/_php/download.php?datei_id=1641937 zusammen mit weiteren Dokumenten heruntergeladen werden. Spannend bleiben nunmehr die Entscheidungen weiterer Gerichte in anderen Bundesländern in vergleichbaren Verfahren, die aktuell eingereicht sind bzw. werden.
Forderungen der EU-Kommission zur Modifizierung der roten Gebiete
Zwischen Bundesregierung und EU-Kommission (EU-KOM) werden die Gespräche zum nach wie vor anstehenden Vertragsverletzungsverfahren zur Nitratrichtlinie fortgeführt. Es geht um die Kritik der EU-KOM, mit der AVV sei die Gebietskulisse für die Anwendung der strengeren Regelungen nach der Düngeverordnung für nitratsensible Gebiete zu eng bemessen. KOM bezweifelt nach wie vor, dass mit der Umsetzung der DüngeVO mit den festgesetzten Gebieten nach AVV das Urteil des EUGH umgesetzt wird. Die Gebiete seien zu klein und ggfs. nicht an der richtigen Stelle. KOM fordert, dass die Gebietsabgrenzung nach einem einheitlichen und kohärenten Verfahren abgegrenzt werden. Die AVV bietet den Ländern aber Spielraum zur Vorgehensweise bei der Binnendifferenzierung und der Modellierung, der von den Ländern je nach vorhandener Dichte an Grundwassermessstellen auch unterschiedlich genutzt wurde. Zudem kritisiert KOM nach wie vor, dass eine Modellierung der aktuellen Nutzung ein Verstoß gegen das europäische Wasserrecht sei, welches nur auf die Qualität der Gewässer abstelle und nicht auf die Bewirtschaftung. Hierzu hat die Bundesregierung erneut argumentiert, dass im Sinne der Umsetzung des Verursacherprinzips nicht mit der Änderung der aktuellen Bewirtschaftung Altlasten saniert werden könnten. Die Verwendung einer Modellierung für die aktuelle Nutzung wurde von der KOM nicht im Grundsatz in Frage gestellt. Das ist eine hoffnungsfrohe Nachricht, da gerade die Modellierung mit geeigneten Daten – im Gegensatz zur ausschließlichen Verwendung von Messstellen – fachlich in der Lage wäre, Gerechtigkeit bei der Ausweisung der roten Gebiete herzustellen. Das Ergebnis der Gespräche ist allerdings offen – genauso wie die Entscheidung der deutschen Gerichte bei den ersten bereits anstehenden Verfahren.
Ursachen der Ausweisung der roten Gebiete auf den Grund gehen
Das „Landwirtschaftliche Wochenblatt“ berichtet über Ergebnisse eines Gutachtens von HYDOR für die landwirtschaftliche Interessensgemeinschaft „Gerechte Messstellen“. Im Kreis Minden-Lübbecke bezweifeln die Landwirte sowohl die Eignung etlicher Grundwassermessstellen zur Beurteilung der Nitratbelastung als auch die methodischen Grundlagen der Ausweisung nitratbelasteter Gebiete im Rahmen der AVV GeA (2020). Lesen Sie selbst den Artikel (pdf) und machen Sie sich ein Bild über die Ergebnisse des Gutachtens und die daraus resultierenden Wünsche der Landwirte an die Behörden.
Poster von Jenny Kröcher auf der Jahrestagung der DHG prämiert
Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft in Potsdam erhielt Jenny Kröcher den Posterpreis in der Kategorie „Bestes Design“. Das Poster hat zum Thema: „Rekonstruktion der Wasserstandsdynamik von Söllen mittels Fernerkundung, Machine Learning und multivariater Statistik“ anhand eines Kleinsolles in der Uckermark. Der Rückgang des Wasserstandes in den Söllen ist ein aktuelles klimagesteuertes Phänomen. Lesen Sie selbst: pdf
Anfrage im Bundestag: Nitrat im Grundwasser
Als Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen Fraktion antwortet die Bundesregierung zu „Grundwasserkörper und Nitrat“ (pdf). Danach sind aktuell 304 von 1.178 Grundwasserkörpern (GWK) in den „schlechten chemischen Zustand wegen Nitrat“ nach der EG-Wasserrahmenrichtlinie eingestuft. Das sind 26 % der GWK. Offenbar handelt es sich hier jedoch noch um die „alte“ Einstufung aus dem Jahr 2015, da die Bundesregierung zu aktuellen Tendenzen auf die Länder verweist und nur den „Nitratbericht“ (hier) erwähnt, in dem jedoch nur ein sehr kleiner Teil der Messstellen der Länder enthalten ist (sg. „Nitratmessnetz“), deren hydrogeologische Repräsentativität für die landwirtschaftliche Nutzung in Deutschland zwar regelmäßig behauptet wird, die aber nicht belegt ist. Eine aktuelle, aussagekräftige und validierte Darstellung der Nitratbelastung des Grundwassers in Deutschland – z. B. auf Basis der aggregierten Daten aller WRRL-Messstellen der Länder - ist derzeit nicht vorhanden.
Weitere Beiträge...
- Kritisches Schreiben von Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius an die deutschen Behörden zur Umsetzung der Nitratrichtlinie
- Konstruktives Gespräch mit dem niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies und Stephan Hannappel beim Landvolk Niedersachsen in Ovelgönne zum Thema „nitratbelastete Gebiete“
- Neue Veröffentlichung von Lisa Schreiber in der Zeitschrift „Grundwasser“ der FH-DGGV
- Nitratrichtlinie und Düngeverordnung aus juristischer Sicht