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Neue Veröffentlichung in der HyWa zum Arendsee

Im Arendsee in der Altmark im Norden von Sachsen-Anhalt sind seit vielen Jahren die Phosphor-Konzentrationen sehr hoch und gefährden das ökologische Potenzial sowie die touristische Nutzung des Sees. Er steht über seine gesamte Tiefe bis 50 Meter im uneingeschränkten hydraulischen Wasseraustausch mit dem Grundwasser aus dem etwa 31 km² großen unterirdischen Einzugsgebiet. Das Grundwasser strömt im Süden in den See und verlässt es nach etwa 61 Jahren Verweilzeit im Norden wieder. Die hohe chemische Belastung des Arendsees mit Phosphor (2015 im Jahresmittel 183 μg/l TP) resultiert aus historischen Einträgen überlängere Zeiträume. Ursächliche Quelle des Eintrages war immer häusliches Abwasser, das aus Klärgruben, Abwasserverregnungsflächen oder Stapelteichen emittierte und dann über primär oberirdische Eintragspfade nach unterschiedlich langen Verweilzeiten ohne wesentlichen Stoffabbau stets den Arendsee erreicht hatte. Die bisher bekannte und im Vergleich mit Literaturangaben extrem hohe Phosphor-Belastung des oberflächennahen Grundwassers im südlichen Zustrom zum Arendsee (bis 5 mg/l o-PO4-P) unter dem Stadtzentrum konnte klar bestätigt werden. Zusätzlich wurde mit Sedimentanalysen des Aquifers eine noch höhere Belastung im Feststoff konstatiert, die aufgrund der Retardation des Phosphors im Korngerüst vermutlich zu einer noch viele Jahrzehnte anhaltenden Belastung des Grundwassers im Abstrom der aktuellen Fahne unter dem Stadtgebiet von Arendsee führt. Wesentliches Ergebnis der Untersuchungen von HYDOR sind aktuell deutlich niedrigere externe Phosphorfrachten im Vergleich zum früheren Kenntnisstand, die den Arendsee über verschiedene Umweltmedien (atmosphärischer Eintrag, Gänse, oberirdische Gewässer, Grundwasser und sonstige Quellen) erreichen.

Der Artikel findet sich unter:

http://www.hywa-online.de/aufklaerung-der-ursachen-zur-phosphorbelastung-des-oberflaechennahen-grundwassers-im-hydraulischen-zustrom-zum-arendsee-in-der-altmark/